Es gibt nicht nur die ODC-Meisterschaft, die jährlich zum Herbst/Winter ausgetragen wird, ODC bietet viel mehr!
Leider haben nach dem (sehr) kurzfristigen Aufruf zum OL Open bei Holger am 06.01. nur drei Leute zugesagt. Und einer davon, nämlich Stephan, hat sich kurz vorher entschieden, einen Rückzieher zu machen. Familie geht vor oder so ähnlich 😉
Also blieben nur zwei Kandidaten übrig: Holger Eckert und Hartmut Tietze. Praktisch – So konnte der Turnierplan gleich bis auf das Finale zusammengekürzt werden.
Natürlich wurde Steel-Dart gespielt, es ist und bleibt die edlere Variante des Dartsports.
Gespielt wurde „First to five“, mit nur zwei Legs zum Satz. Hart! Weil damit gerechnet werden konnte, das bis zum letzten Satz gekämpft werden würde, einigten sich die Spieler auf den Modus „301/ Single Out“ und der Spielverlauf sollte das alles bestätigen: Gleich im ersten Satz kam es nach dem 1:1 in Legs zu einem Decider, den Hartmut knapp für sich entscheiden konnte. Aber schon der zweite Satz ging dann glatt mit zwei Legs an Holger. Es stand nach Sätzen 1:1. Wie lange würde das dauern? Gut, dass vorher ausgiebig gefrühstückt wurde!
Hotte ließ sich nichts nachsagen und holte sich den dritten Satz wiederum durch ein klares 2:0. In dieser Phase des Spiels traf er noch zuverlässig sein Triple. Holger wärmte sich zwar mit von Hotte erschreckter Erkenntnis souverän an der 20 auf, ging dann aber konsequent auf die linke Seite des Boards. Holger wusste insgeheim: Einfach das Average hochhalten, konstant scoren, das Finish kommt dann schon. So war es auch.
Nun folgte der vierte Satz: Wie schon zu Beginn vermutet, war es ein permanentes Kopf-an-Kopf-Rennen. Motto von Holger: „Man spielt immer nur so gut wie der Gegner“. Wieder gab es hier einen Decider, den Holger mit 2:1 und einem astreinen Satzdart für sich entschied: Es stand ein Rest von 25 auf dem Zettel, Hotte hatte ein Zweidart-Finish, also nützte es nichts, keine Experimente: Der Pfeil ging wie gewünscht ins Bull und entschied den vierten Satz zum 2:2.
Hotte hatte damit gar nicht so richtig gerechnet und dachte, er käme noch mal ans Bord.
Durfte er auch, aber da lief schon der fünfte Satz. Während dessen pendelten sich die Averages ein: Holger lag konstant über 40, Hotte fast immer etwas darunter. Zu seiner Problemzone wurde immer mehr die 1, die er bei jeder Aufnahme mitnahm. Im Anschluss gelang ihm der Wechsel auf die untere Hälfte der Scheibe nicht mehr so präzise und er musste sich oft mit einem „erzwungenen“ guten dritten Dart retten. Und beide Spieler zeigten immer wieder überraschend gute Treffer auf die Triple 19. Holger ärgerte Hotte aber beständig mit den Triplen in den Feldern der 14 und 11. Das schafft was weg!
Satz 5 und 6 schenkten sich nix, wie erwartet ging es hin und her. Hotte finishte den fünften Satz cool mit einem einzigen Pfeil auf die D12, Holger holte sich den sechsten mit gelungenem Wurf auf die 15, eines seiner neuen Lieblingsfelder. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt fing Hotte an, mit seinen Pfeilen zu experimentieren: Er wechselte die Flights. Ein klares Zeichen für Unsicherheit und Ratlosigkeit!
Sechs Sätze waren nun gespielt, jeder gewann drei. Der nächste Satz würde eine kleine Vorentscheidung sein, denn alles danach sind Match-Sets. Holger setzte sich im siebten Satz mit einem beeindruckendem 57er Finish durch: Die Triple 19 war angestrebt, es wurde aber die Triple 7. Rest 36. Der zweite Dart flog – nein, nicht in die Double 18! Triple 12 war angestrebt, der
Pfeil senkte sich aber in die Triple 9. Das ergibt Rest 9 – Zack, den dritten Pfeil hinterher und – man muss auch mal Glück haben – das Triple knappt verfehlt und der siebte Satz dadurch mit 1:2 Legs für Holger entschieden. Es stand 3:4 in Sätzen und es wurde so spannend wie zuvor erwartet.
Spätestens jetzt war Hartmut im Zugzwang: Diesen Satz durfte er nicht verlieren! Machte ihn dieser Gedanke nervös? Die Triple kamen seltener als die Waschmaschine (26) und so ging dieses zwanzigste Leg für ihn verloren, es stand 0:1. Wer wann gebreakt hat, wurde gar nicht mehr beachtet, beide Spieler zeigten, dass diese harte Distanz über Stunden viel Kondition benötigt und die allerletzte Konzentration abgerufen werden musste. Würde das folgende Leg mit einem Match-Dart beendet? Wir nehmen die Spannung raus und lösen auf: Mit einem zielgenauen Dart holte sich Holger nicht nur dieses Leg, sondern damit auch den achten, also seinen fünften Satz und wurde damit ODC Pro Tour-OL Open-Premiere League-Meister!
Zur Übersicht und Nachweis der Korrektheit hier noch mal der live mitnotierte Finalplan der Turnierrunde:
Das war ein spannendes Match, welches insgesamt gute zwei einhalb Stunden gedauert hatte. Natürlich gab es zwischendurch Pausen, in denen sich die Spieler etwas an der frischen Luft erholen konnten. Hier noch mal die Siegertabelle mit Meister und Vize:
- Holger Eckert, Oldenburg
- Hartmut Tietze, Oldenburg
Gratulation an alle Gewinner und Danke an alle Teilnehmer!